Kaum ein Tag vergeht ohne das eine Zeitung über den Einfluss der digitalen Technologien auf unseren Alltag berichtet. Ob Smartphones, Chatbots oder die DSGVO – alles dreht sich ums Virtuelle und um die Cloud. Kaum beachtet wurde aber bisher die Frage, ob die Digitalisierung auch unterschiedliche Auswirkungen auf die Rolle von Frau und Mann haben könnte.
Bislang stehen im Fokus der Debatte über die Chancen und Risiken der Digitalisierung nicht die Menschen allgemein. Männer und Frauen werden in diesem Kontext häufig lediglich unter dem Aspekt des mobilen Arbeitens erwähnt, da sich hierdurch Beruf und Familie besser vereinen ließen. Dieses Bild ist auch fest in unseren Köpfen verankert, da die Propheten der Digitalisierung meist eher als IT-affine „Nerds“ gelten, die das Silicon Valley hochgezogen haben. Dabei liegen gerade dort, wo sich die Themen Digitalisierung und Geschlecht überlappen, die notwendigen Gestaltungsspielräume für die Modernisierung der Arbeitswelt. Schließlich handelt es sich bei der digitalen Transformation auch um eine neue industrielle Revolution – und diese hatten im Lauf der Geschichte immer Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse. Musste im 19. Jahrhundert zunächst noch die ganze Familie in den Fabriken arbeiten, um zu überleben, änderte sich dies durch die Automatisierung und die Verbreitung der Fließbandarbeit. Die damit einhergehende Produktionssteigerung und die durch Gewerkschaften erfochtenen Lohnsteigerungen und sozialen Gesetze wurde es möglicht, dass der Mann die Familie von seinem Gehalt alleine ernähren konnte. Weibliche Arbeit wurde daraufhin zusehends abgewertet – erst Anfang der 70er Jahre setzte hier ein Umdenken ein – einerseits durch die aufkeimende Emanzipationsbewegung, aber auch durch den Beginn der Computerisierung und den Eintritt ins Informationszeitalter. Heute sieht das durchschnittliche Arbeitsmuster etwa so aus, dass der Mann zwar immer noch hauptsächlich arbeitet, aber die Frau in Teilzeit etwas dazuverdient – und dann meist auch eher in typisch weiblich konnotierten Berufen. Hochtechnische Anstellungen, die viel digitales Fachwissen erfordern, sind bei Frauen leider eher selten.
Die Future Skills entdecken
Eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeigt beispielsweise, dass sich Frauen aus diesen Gründen mehr als Männer mit den Herausforderungen der Digitalisierung konfrontiert sehen. Zwar arbeiten 32 Prozent der hochqualifizierten Frauen mit digitalen Anwendungen, während ebenfalls 32 Prozent der geringqualifizierten Frauen gar nicht mit den Tools in Kontakt kommen – aber zum Vergleich: Von den geringqualifizierten Männern arbeiten immerhin noch 78 Prozent mit digitalen Technologien. Daher scheint es zunächst fraglich, ob die sogenannte vierte industrielle Revolution nicht nur die Produktionsverhältnisse, sondern auch die Geschlechterverhältnisse verändern wird. Politisch kann der Wandel jedenfalls nicht erzwungen werden, daher liegt es an den Unternehmen, den digitalen Prozess auch als sozialen Prozess zu verstehen.
Wie lässt sich also die Digitalisierung positiv für Mitbestimmung und Diversity nutzen? Viele der Pro u. Contra-Argumente haben wir bereits in einem früheren Blogbeitrag ausführlich behandelt. Denn ob und in welchem Ausmaß sich diese Chancen und Risiken realisieren, hängt auch immer von der betrieblichen Weiterbildung und der Gestaltung der Arbeit ab. Ein wichtiges Element ist dabei die Mitbestimmung der Beschäftigten in Bezug auf den Einsatz der digitalen Technik. Gerade die geforderten Future-Skills wie Tech-Translation oder digitale Ethik könnten die Lücke sein, um den sogenannten Gender Gap zu durchbrechen. Denn das Informationszeitalter bedarf gänzlich anderer Kompetenzen als noch vor 20 Jahren. Und diese Skills sind nicht durch Sozialisierung oder traditionelle Rollenbilder vorgegeben, sondern müssen erst noch von den Menschen entdeckt werden.
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