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Gemeinsam den Wandel gestalten: Vier Wege für Recruiting mit Diversity

Alexandra Anders

Senior Director of HR at Cornerstone OnDemand

Die letzten 15 Monate haben die Welt der Arbeit radikal verändert: durch Zoom sind viele ehemals rein persönliche Meetings oder Telefonate ersetzt worden und durch die Verlegung in die privaten Bereiche von Mitarbeitern eben auch deutlich privater und informeller geworden. Demgemäß brechen die klassischen Barrieren des persönlichen Bereichs auf und erlauben mehr Nähe. Zugleich haben Fridays for Future und Black Lives Matter das Thema Diversity mit einer Wucht auf die Agenda von Unternehmen gesetzt, die noch vor zwei Jahren undenkbar schien. Als eine der Folgen dieser Entwicklungen verändert sich auch die Recruitinglandschaft derzeit in rasantem Tempo.

Neueste Zahlen der Elevating Equity-Studie von Josh Bersin zeigen, dass derzeit lediglich 12 % der Unternehmen von ihren Recruitern eine von Diversity getriebene Recruitingstrategie verlangen. Dabei zeigen die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen ganz klar, dass mehr getan werden muss, damit im Recruiting auf mehr Diversity geachtet wird. Doch wie sollten Personalverantwortliche dabei unterstützt werden?

Reflektieren Sie die Diversität der Gesellschaft

Das Wichtigste zuerst: Bevor Sie sich überhaupt mit der Frage befassen, wie Sie mehr Diversity in Ihre Recruitingstrategie einbauen können, müssen Diversity, Inklusion und Equity feste Bestandteile Ihrer Unternehmenskultur sein. Diese drei Schlagwörter stehen dabei dafür die Vielfalt unserer Gesellschaft auch im Unternehmen widerzuspiegeln und dieser offen und wertschätzend entgegenzutreten. Eine Maßnahme hierfür sind sogenannte Safe Spaces, sichere Räume, in denen Anhänger von Minderheiten keine Ausgrenzung befürchten müssen. Um für Ihre Mitarbeiter einen Safe Space schaffen zu können, sollten Sie für sich definieren, was „Diversity“ bedeutet, auf das Feedback Ihrer Mitarbeiter hören und auch klare Ziele und Routinen für das gesamte Unternehmen festlegen. Dann – so auch die Erfahrungen anderer Unternehmen – lassen sich sinnvolle Veränderungen erreichen.

Diese Prinzipien lassen sich dann auch auf das Recruiting übertragen und erzielen so einen ganz besonderen Effekt: Wenn diese Werte intern ehrlich verfolgt werden, werden sie ganz automatisch auch authentisch nach außen kommuniziert.

Zeigen Sie kontinuierlich, dass Sie DE&I draufhaben

Ihr Ziel sollte es sein, Werte, wie Diversity, Inklusion und Equity (DE&I), nicht nur in Ihrem Unternehmen zu verankern, sondern diese durch Trainings bei Ihren Mitarbeitern stetig zu platzieren und Awareness zu schaffen. Doch häufig lässt sich das Gegenteil beobachten: Noch haben 75% der Unternehmen DE&I nicht als integralen Teil ihres Lern- und Entwicklungsprogrammes mitaufgenommen. Ironischerweise wurden DE&I-Trainings an den Rand gedrängt, und das obschon Diversity längst mehr als nur eine Frage der Compliance ist. Jedem Mitarbeiter, insbesondere Personalverantwortlichen, muss die Zeit eingeräumt werden, kontinuierlich an Diversity-Schulungen teilzunehmen. Durch diese Trainings verändern sich die Denkweisen von Recruitern dahingehend, dass sie Kandidaten mehr auf der Grundlage ihrer Skills und weniger beispielsweise auf Basis ihrer Erfahrung auswählen. Das wiederrum kann die Schaffung einer vielfältigeren Unternehmenskultur unterstützen.

Recruitern muss aber auch die Chance eingeräumt werden, ihre eigenen Entscheidungen und Herangehensweisen zu hinterfragen und sich Fehler einzugestehen. Auch hier gilt es wieder, einen Safe Space zu schaffen: Die Unternehmenskultur muss Fehler erlauben, solange diese dann im Nachhinein reflektiert betrachtet werden und eine Wiederholung unwahrscheinlicher wird. Auch eine inklusive Zusammenstellung der Recruitingteams kann dabei helfen, verschiedene Perspektiven aufzunehmen und so einen Unconscious Bias zu minimieren. Stellen Sie daher sicher, dass Sie auch Mitarbeiter aus anderen Unternehmensbereichen in den Recruitingprozess miteinbeziehen.

Digitalisieren, Überdenken und Beseitigen

Alle Prinzipien und Werte müssen von der Idee in die Praxis übertragen werden. Die konsequente Prozess-Digitalisierung kann dabei helfen, Daten auszuwerten und aufzeigen, wo Fallstricke beim Recruiting liegen könnten. Liegt es schon daran, dass sich keine Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen auf ihre Stelle bewerben? Oder bewerben Sie sich, bekommen die Stelle aber nicht? Oder liegt das Problem vielleicht darin, dass sie die Stelle zwar bekommen, aber schon nach kürzester Zeit wieder kündigen, weil es Schwierigkeiten in Ihrer Unternehmenskultur gibt, die gelöst werden müssen?

Eine normale oberflächliche Überprüfung reicht vielleicht nicht aus. Sie sollten auch Ihre Stellenausschreibungen überprüfen und alles entfernen, was möglicherweise ausgrenzend sein könnte – ist beispielsweise die Forderung eines Hochschulabschlusses wirklich ein Muss? Was sagen Ihre Website und Karriereseite aus? Welche Bilder werden verwendet? Jegliche Touchpoints, die Bewerber haben, müssen transparent sein und Teil einer integrierten Kommunikation. Denken Sie aber auch sorgfältig über Ihre Kommunikationskanäle nach. Sie können nicht davon ausgehen, dass sich alle Menschen mit allen Kanälen abholen können. Sie könnten zum Teil sogar eher abschreckend wirken.

Digitalisieren, Überdenken und Beseitigen

Auch wenn Sie es mit diesen ersten Schritten bereits geschafft haben, große Veränderungen in Ihrer Recruitingstrategie zu erreichen, ist es wichtig, kontinuierlich Feedback einzuholen und Verbesserungen vorzunehmen. Niemand beschäftigt sich gerne mit negativer Kritik, aber in diesem Fall ist es ein wichtiges Mittel, um Probleme auszumachen und mögliche Punkte aufzuzeigen, die Kandidaten abschrecken. Holen Sie sich also Feedback ein: von Ihren Mitarbeitern, ihren Bewerbern und jedem, der mit Ihrem Unternehmen in Kontakt war. So können Sie herausfinden, was Sie gut machen und wo noch Verbesserungspotential besteht.

Es gilt, sich stetig vor Augen zu führen: Diverse Teams arbeiten effizienter zusammen und treiben so Innovationen voran. Selbst wenn Sie es schaffen, in Ihrer Belegschaft gleich viele Frauen wie Männer anzustellen, ist das kein Gewinn, wenn das nicht in gleichen Jobbildern geschieht. Um echte Diversity erreichen zu können, müssen Sie der Treiber des Wandels sein.

Mehr zu Diversity erfahren Sie unter Anderem in unserem Podcast „HR-Labs“. Mehr zum Thema Gleichberechtigung lesen Sie in meinem Blog „Weltfrauentag: Wie Unternehmen mehr Gleichberechtigung schaffen können“. Außerdem möchte ich Ihnen an dieser Stelle gerne meinen Blog „Fünf Tipps für Ihre Diversity Strategie

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