Wenn es eine Konstante in Unternehmen gibt, dann ist es die Veränderung. Um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, müssen Organisationen und Mitarbeiter sich darauf einstellen und resilient werden. Aber wie genau baut man Resilienz auf? Vincent Belliveau, Chief Executive für EMEA bei Cornerstone, hat in seiner Keynote „Upskilling your People for Continuous Adaptability“ aufgezeigt, wie Organisationen durch das Upskilling und Reskilling von Mitarbeitern ihre Widerstandskraft gegenüber dem ständigen Wandel stärken können.
2020: das Jahr des steten Wandels
Die COVID-19-Pandemie hat die alten Regeln außer Kraft gesetzt und zwingt Unternehmen dazu, schnell und flexibel auf ständig wechselnde Situationen zu reagieren. Selbst die Zweifler unter den Firmenlenkern mussten sich eines Besseren belehren lassen und die ständige Veränderung als neue Realität akzeptieren, der sich alles andere zu unterwerfen hat. Auch Ihr Unternehmen muss sich neu erfinden, um in einer krisengebeutelten Welt dauerhaft Bestand zu haben. Nur durch entsprechende Vorbereitung können Sie Ihr Unternehmen krisenfest machen und den künftigen Erfolg sicherstellen.
Daran führt kein Weg vorbei. In den letzten Monaten mussten Unternehmen ihre Prozesse in Rekordzeit digitalisieren. In dieser Zeit war die Reaktions- und Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter entscheidend. Aber es gibt noch viel zu tun. Unsere Teams werden auch in Zukunft leistungsstarke Tools benötigen, die ihre Resilienz und ihre Fähigkeit steigern, unvorhergesehene Situationen zu bewältigen. Nur so können die Aktivitäten des vergangenen Jahres aufrechterhalten und noch forciert werden.
Mit anderen Worten: Sowohl heute als auch in Zukunft sind Resilienz, Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, mit Unwägbarkeiten umzugehen, wesentliche Eigenschaften, um Veränderungen in Geschäftschancen für Ihr Unternehmen zu verwandeln. Wie schon Alvin Toffler in „The Shock of the Future“ sagte: „Die Analphabeten des 21. Jahrhunderts werden nicht diejenigen sein, die nicht lesen und schreiben können, sondern diejenigen die nicht lernen, verlernen und umlernen können“.
Training als Grundlage für Upskilling und Reskilling
Wir müssen den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer Mitarbeiter den Stellenwert einräumen, den sie angesichts ihres Beitrags zum Unternehmenserfolg verdienen. Die Personalabteilung hat die Aufgabe, bestehende Positionen bei der Kompetenzentwicklung zu unterstützen (Upskilling) und Entwicklungspläne für neue Funktionen (Reskilling) zu erstellen. Selbst wenn sich eine Stellenbezeichnung nicht ändert, erreichen manche Tätigkeiten und Aufgaben im Laufe der Zeit Ihr Ablaufdatum und müssen durch neue ersetzt werden. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss jeder Mitarbeiter diese neuen Aufgaben erlernen und in seine jeweilige Rolle und die Unternehmensprozesse korrekt einbauen können. Gleichzeitig müssen Unternehmen neue Berufe und Karrieremöglichkeiten schaffen, um auf die Veränderungen in ihrem Markt zu reagieren und ihre Kunden zufrieden zu stellen. Durch gleichzeitiges Reskilling und Upskilling ebnen Unternehmen den Weg für ihren zukünftigen Erfolg und verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil.
Laut dem Weltwirtschaftsforum werden 54 % der Positionen in Unternehmen in den nächsten drei Jahren eine signifikante Umschulung (Reskilling) oder Höherqualifizierung (Upskilling) erfordern. 40 % der Mitarbeiter müssen sich in den nächsten sechs Monaten neue Fähigkeiten aneignen, damit sie ihre Rollen weiterhin ausfüllen können. Das zeigt, dass die Herausforderung, vor der wir stehen, außergewöhnlich groß, aber machbar ist. Tatsächlich gehören Veränderungen der Jobbeschreibung und die Notwendigkeit regelmäßiger Weiterbildung zu den zentralen Erwartungen der Mitarbeiter: 77 % der Mitarbeiter wollen laut einer 2019 veröffentlichten Studie von PWC neue Fähigkeiten erwerben.
Welche Auswirkungen hat künstliche Intelligenz auf die Effizienz des Skillmanagements?
Das Weltwirtschaftsforum geht davon aus, dass sich Investitionen in Upskilling und Reskilling bereits nach einem Jahr amortisieren sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Unternehmen bei der Implementierung und dem Management von Schulungen mutiger sein als bisher. Heute verbringen Mitarbeiter nicht annähernd genug Zeit mit Weiterbildungsmaßnahmen. Durchschnittlich nicht einmal 1 % der Wochenarbeitszeit! Das ist dem Missverständnis geschuldet, dass Schulungen keine „Arbeit“ sind bzw. umgekehrt.
Dabei ist es genau umgekehrt. Beide sind eng miteinander verknüpft und unabdingbar, wenn ein Unternehmen Zeit sparen und Folgendes erreichen will:
● höhere Effizienz
● höhere Produktivität
● höhere Qualität
Wenn wir uns die Praktiken führender Unternehmen genau ansehen, beruht ihr Erfolg zum Teil auf einer gründlichen Schulungsstrategie, die den gesamten Lebenszyklus eines Mitarbeiters umfasst. Dabei kommt der künstlichen Intelligenz eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, einen Überblick über vorhandene und neue Fähigkeiten im Unternehmen und bei jedem einzelnen Mitarbeiter zu behalten.
Es ist wichtig, zu wissen, wo die Stärken und Kompetenzen der Mitarbeiter aktuell liegen, und welche neuen Kompetenzen sie erlernen möchten. Werden diese Informationen mit Stellenbeschreibungen und Entwicklungsplänen verknüpft, hat das Unternehmen ein klares Bild davon, auf welche Fähigkeiten es bei Bewerbern ankommt, welche Karriereentwicklungsmöglichkeiten Mitarbeitern angeboten werden sollten, bzw. welche Schulungsmaßnahmen ein Team absolvieren sollte, um seine Ziele zu erreichen. Somit sorgt künstliche Intelligenz nicht nur für ein besseres Skillmanagement, sondern auch für eine effizientere Karriereentwicklung.
In Zeiten, in denen Unternehmen immer noch um die besten Talente kämpfen müssen, liefert die IT wertvolle Einblicke darüber, welche Fähigkeiten wirklich wichtig sind und wo Bedarf für Upskilling und Reskilling besteht. Auch in Zukunft bleibt es eine gute Strategie, firmeneigene Akademien oder In-House-Schulungszentren zu gründen, Compliance-Kurse im Einklang mit der Unternehmensstrategie anzubieten und alle notwendigen Ressourcen für die Mitarbeiterentwicklung bereitzustellen. Wir müssen allerdings einen viel größeren Schritt wagen, um die Kompetenzlücken der Mitarbeiter zu schließen und sie konsequent auf die Anforderungen vorzubereiten, auf die es in der Zukunft ankommen wird.
Wenn Sie die Keynote nicht sehen konnten, ist das kein Problem. Sie können jederzeit auf das Recording zugreifen.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich im französischen Blog von Cornerstone veröffentlicht.
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Laut Angaben des Weltwirtschaftsforums sehen „mehr als 90 % der Führungskräfte kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeit und Selbstmanagement als zunehmend wichtige oder gleich wichtige Skills bis zum Jahr 2025.“
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