Künstliche Intelligenz ist längst überall im HR-Alltag angekommen – zumindest auf den ersten Blick. Doch wenn man dem Gartner 2019 Artificial Intelligence Survey Glauben schenken darf, dann existiert zwischen der Bereitschaft, entsprechende prozessorientierte Lösungen einzusetzen und der tatsächlichen Erschließung aller Potenziale, die KI bietet, immer noch eine bemerkenswerte Kluft. Zwar verweisen die Zahlen auf einen klaren Trend – schließlich soll der Anteil der Unternehmen, die KI bereits weltweit nutzen, von aktuell 17 Prozent bis 2022 um weitere 30 Prozent rasant zulegen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass zwei Drittel dieser „Early Adaptors“ KI lediglich in einem bis maximal drei Projekten im Bereich HR zum Einsatz bringen. Auch sind die Erwartungshaltungen breit gestreut. 62 Prozent wollen so datenbasierte Entscheidungsprozesse vorantreiben, 57 Prozent die „Employee Experience“ der Mitarbeiter im Unternehmen verbessern sowie 56 Prozent stärker automatisieren und last but not least 51 Prozent vor allem ihre Kosten senken.
KI – Turbogang fürs Learning
Doch KI kann weitaus mehr. Denn einen wirklichen Quantensprung erreicht man bei HR erst, wenn man das System dazu empowert, kontinuierlich dazuzulernen, es diesem also ermöglicht, mit neuen Datensätzen permanent zusätzliche „Erfahrungen“ zu machen, die automatisch ins System integriert werden. Dafür braucht man natürlich ein wenig Zeit. Aber Übung macht bekanntlich den Meister. KI wird so schließlich in die Lage versetzt, seine Aufgaben langfristig zu erfüllen und das mit immer besseren Ergebnissen. In der Folge werden Dynamiken in Gang gesetzt, die es der HR ermöglichen, sich endlich als wirklich transformative Kraft in Stellung zu bringen und bei der Entwicklung von Mitarbeitern wie auch der gesamten Organisation den Turbogang einzulegen. Dies gilt selbstverständlich auch für das Learning.
Hat man erst einmal die richtige Nutzung von Mitarbeiter- und Karrieredaten wie Berufsbezeichnung, Kompetenzen, Ausbildung oder anderer Skills verinnerlicht, so kann KI im Bereich Learning völlig neue Horizonte eröffnen. Denn auch hier fließt zusätzliches Wissen in bestehendes ein: Je häufiger Lösungen bereits zum Einsatz kamen, desto größer der Output an Daten, wodurch sich Algorithmen stetig selbst verbessern. Die immer breitere Datenbasis, die letztendlich zur Verfügung steht, hilft auch eine der größten Stolperfallen auf dem Weg zur richtigen Karriereentwicklung zu umgehen, die derzeit bei dem Thema Weiterbildung zu beobachten ist, nämlich die Unübersichtlichkeit auf der Angebotsseite. Denn gerade der Pandemie-bedingte Run auf Content, der nicht über Präsenzveranstaltungen vermittelt wird, hat noch einmal vor Augen geführt, wie defizitär bzw. fragmentiert Anwendungen und Nutzungsmöglichkeiten noch sein können. Es gibt offensichtlich nicht nur zu wenig Content, er ist auch noch schlecht auffindbar – ein Dilemma für Unternehmen, die in der Krise auf Content für die Weiterbildung setzen wollen.
Datenschatz aus 400 Millionen absolvierten Lerneinheiten
Aber auch hier kann die KI Abhilfe schaffen. Auf den Content-Plattformen von Cornerstone wurden beispielsweise bis heute über 400 Millionen Lerneinheiten absolviert – das heißt konkret, sie wurden von Kursanfang bis -ende besucht und bearbeitet. Die überall auf der Welt verteilten User dieser breitgefächerten Palette an Content-Paketen generierten damit ganz nebenbei einen wahren Datenschatz – selbstverständlich anonymisiert und unter Beachtung aller Datenschutzregeln. Dieser wiederum bildet die Ausgangsbasis zur Einschätzung darüber, welche Themen und Trainings für Mitarbeiter interessant sein könnten, kurzum Angebote und Content lassen sich so optimal mit den Bedürfnissen synchronisieren und individualisieren. All das wäre ohne den Einsatz von KI schlichtweg unmöglich.
Vielleicht sollte man das Thema Learning mit Hilfe von KI analog zu dem Komplex Industrie 4.0 betrachten: Auch hier dreht sich alles um die Digitalisierung von Prozessen, hier aber mit dem Ziel, ein möglichst smartes Lernumfeld innerhalb der Organisation zu implementieren, das einen Beitrag dazu leistet, die individuelle Performance der Mitarbeiter zu steigern – dies wäre die Analogie zur berühmten „Losgröße 1“ im Internet der Dinge, die die Serienproduktion hochindividueller Produkte bezeichnet. Und die User der Learning-Angebote sind nicht nur bloße Konsumenten. Ihre Erfahrungen fließen in Form von Daten zurück und sorgen dafür, dass die Systeme selbst sich permanent weiterbilden und auf dieser Basis auch verbessern.
Cornerstone Learner Home als Plattform
Eine weitere Anwendung, die von KI unterstützt wird, ist an dieser Stelle Learner Home, das ganz persönliche Lernportal von Cornerstone. Über das Portal hat jeder Mitarbeiter die ihm zugewiesenen Lerneinheiten stets im Blick und weiß anhand der im System hinterlegten Informationen, welcher Content für ihn in naher Zukunft relevant werden könnte. Die Vorschläge dazu liefert ihm dann Learner Home. Auch die Zahl der absolvierten Stunden, der komplettierten Kurse und der sogenannten „Badges“, also Auszeichnungen durch Dritte, werden hier angezeigt. Am Ende sind sowohl Mitarbeiter als auch Systeme smarter als vorher – eine echte Win-Win-Situation.
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